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Channel: Waffen & Zubehör Archive - SPARTANAT
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EUSECA: Dynamic Assault Rifle Course

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SPARTANAT war lange ruhig was das Thema „Schießausbildungen“ angeht, darum sind wir diesmal in den ehemaligen „Ostblock“ aufgebrochen. Das Ziel war die European Security Academy (EUSEAC), drei Tage Dynamic Assault Rifle Course M4/AK. Der Weg ist weit und anstrengend. Ziel: 100 km nördlich von Breslau. Anreise mit eigener Ausrüstung, was rechtlich ohne Probleme möglich ist. Nach etwa sieben Stunden Autofahrt erreichten wir ohne grobe Probleme das Fahrtziel, das EUSEAC Trainings Camp.

Man ist ja schon viel gewohnt und ich habe mit minimalem Komfort gerechnet, aber ist man wirklich angenehm überrascht: ein in sich abgeschlossenes Areal, Parkplatz, Unterkünfte, Fitnesscenter , Lehrsaal, usw

EUSECA_2Direkt am Parkplatz konnte man anhand der Nummerschilder die verschiedenen Nationen sehen, aus denen die Kursteilnehmer stammen, unter anderem Deutschland, Polen, Slowakei, Italien, Spanien. Am Abend angekommen, ging es gleich mal in den Lehrsaal zur Sicherheitseinweisung und in den Theoretischen Teil des Schießens. Hier wird kein Unterschied gemacht, wer du bist oder woher du kommst, das hat jeder zu mitzumachen. Als die Einweisung abgeschlossen war, wurden meine Waffen im örtlichen Waffendepot versperrt. Ich würde diese am Schiessstand wieder bekommen. Danach bezog ich mein Zimmer, gemeinsam mit zwei Kollegen aus Polen. Einer von ihnen befand sich schon seit zwei Wochen hier und war Teilnehmer des Maritime Security Course, der absolvierte den Assault Rifle Course. Ich erfuhr von ihnen, dass EUSECA das ganze Jahr – ohne Pause – Kurse veranstaltet und diese hoch professionell und international anerkannt wären. Weiters, dass noch einige andere Nationen hier seien, die mit dem Flugzeug angereist wären, wie Südamerikaner und Briten.

EUSECA_4Um 8:00 war Frühstück und um 9:00 ging es schon zum Beladen der Fahrzeuge. Dann fuhren wir auch schon im Shuttle Convoy richtig Shooting Range. Als wir dort angekommen sind, war ich das zweite Mal Paff: 300m Schießkanal für Scharfschützen , 50m x 50m Bewegungsschießstand , 270 Grad Schießstand, 15m Bewegungsschießstand für Pistole. Alles, was das Herz begehrt und am neuesten Stand. Mir wurde mitgeteilt, dass EUSECA den Stand vor einem halben Jahr gebaut hat und polnisches Militär und Polizei sich oft einmietet, um dort schießen zu dürfen.

EUSECA_8Der erste Tag des Kurses war Schießen mit der Pistole. Hier wurden die Dinge aus dem theoretischen Teil in die Praxis umgesetzt, Fehler aufgezeigt und versucht zu beheben. Bei EUSECA wird die Sekundärwaffe immer nur halb geladen verwart. Nicht nur Israeli Style, sondern ein wichtiger Punkt der Sicherheit. Auch hier wurden die vier Sicherheitsregeln herunter gebetet. Die Übungen starteten statisch und wurden von Übung zu Übung mobiler. Auch wurde immer mit vollen Magazinen geübt, damit die Schützen ein Gefühl dafür bekommen, wie sich ein volles Magazin und voll geladene Waffe anfühlt. Ausreichend Verpflegung gab es am Schiessstand in Form von Lunchpaketen und es gab auch genügend Wasserspender. Das war bei der Hitze wirklich nötig.

EUSECA_3Am zweiten Tag wurde mit der Ausbildung an der AK 47 begonnen, hierbei handelte es sich um die militärische Version, also vollautomatisch. Die Übungen starteten mit Training der verschiedenen Schießpositionen und dem Schießen aus der Deckung. Links- sowie Rechtsanschlag waren Hauptprogramm des Vormittages. Nach der Mittagspause wurde ein Parkour aufgebaut, wo alles Erlernte des Vormittages umgesetzt wurde, wie auch das Bewegungsschießen. Ich kann nur sagen: „fetter Rückstoss“, wenn man nur 5,56 NATO gewohnt ist. Weiters weiß ich nun, dass ich bei der AK ab nun mit Handschuhen schießen werde. Gott verdammt, wird das Ding heiß! Nach zwanzigmal verbrannten Fingern war auch dieser Tag vorbei.

Am Abend gab es Essen vom Buffet, reichlich aber einfach gehalten. Sein wir ehrlich, was will man mehr. Was ich EUSECA loben möchte, ist das absolute Alkoholverbot am Gelände und bei den Kursen. Ich denke, wenn man lange genug mit Spezialeinheiten arbeitet, weiß man, wie diese Feiern und wie dieses Enden kann/wird/könnte. Aus diesem Grund: ALKOHOLVERBOT. Und jeder hielt sich daran. Also am Abend zusammensitzen bei einen Wasser und über Weltpolitik plaudern. Ich hörte einigen meiner Kursmitglieder und war wieder begeistert darüber, dass so viele Nationen hier waren und was man alles erfahren konnte.

Ein großes Lob an die EUSECA Instruktoren, die durch die Bank umfangreiches Wissen und hohe Erfahrung aus dem Militär bereitstellen.

Am nächsten Tag ging es wieder raus an den Stand, diesmal wurde die M4 verwendet. Hier übernahm ich meine AUG, da mich die M4 nicht sonderlich interessierte. Wie am Vortag wurden zuerst im Trockentraining verschiedene Anschlagsarten durchgenommen. An diesem Tag wurden einige sehr interessante Aspekte des Schießens angesprochen und auch einige äußerst spannende Aspekte des Lehrens gezeigt. Hier ein großes Lob an die Instruktoren, die durch die Bank umfangreiches Wissen und hohe Erfahrung aus dem Militär bereitstellen.

EUSECA_5Am letzten Kurstag wurde dann noch der Waffenwechseldrill geschossen, sowie ein Parkour, wo alles Erlernte umgesetzt werden musste. Nach der Mittagspause gingen wir direkt nach „Little Mogadischu“. Hier war es wieder! Eine Überraschung nach der anderen, EUSECA hat sich dort eine kleine Trainingsstadt für CQB aufgebaut – mit großen, begehbaren Häusern mit Strassen und Dächern. Ich war begeistert. Hier wurde noch zum Abschluss Techniken im CQB gezeigt, sowie Entry und Clearing Tactics.

Der Tag ging viel zu schnell vorüber und ich muss sagen, dass ich schon traurig war die Heimreise antreten zu müssen.

FAZIT: Zu Beginn, wenn man auf die Seite www.euseca.com schaut, kann der Teilnehmer ein wenig irritiert sein von den Preisen, da viele Kurse sich um die 1.500€ herum bewegen . Dieser Kurs, an dem wir teilgenommen haben, kostete 700€. Im Schnitt dauern die Kurse dort mehr als eine Woche und werden mit schriftlichen und praktischen Tests beendet. Ich sah dort, zeitgleich mit meinen Kurs, andere Kursteilnehmer sitzen und lernen oder Gruppenarbeiten machen. Am Ende bekommt man Diplome und Kursteilnahmebestätigungen, die am Markt Wert besitzen. So gibt es genug EUSECA Absolventen, die direkt auf ein Schiff gingen oder – wie zwei englische Kursteilnehmer – in den Irak.

Für 700€ gab es ein Zimmer mit gutem Komfort (Dusche, ganzen Gelände WLAN), Vollpension, Munition und Waffen. Dazu, noch viel wichtiger, einige gute neue Bekanntschaften. Jeder, der heutzutage in die Branche einsteigen möchte, wird nicht an EUSECA herum kommen. Sie sind auch die einzigen in Europa, die mit Zertifikat ausbilden dürfen, was ihren Absolventen erlaubt, mir dem US State Department zu arbeiten.

Die deutschsprachige Seite von EUROPEAN SECURITY ACADEMY im Internet: www.euseca.de

EUSECA_6„Little Mogadischu“ bei der EUSECA.


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